Rehasportler

Wer ist Rehasportler?

Aufgaben und Pflichten für Rehasportler zu mehr Gesundheit Vitalität und MobilitätRehasportler sind für gewöhnlich Patienten, die sich in ärztlicher Behandlung befinden. Wer von einer körperlichen Behinderung bedroht bzw. beeinträchtigt ist, erhält oftmals eine Rehasport Verordnung mit dem Antragsformular 56. Als Ergänzung zu Heilmitteln bzw. Medikamenten, ist Rehabilitationssport eine alternative Behandlung durch Sport & Bewegung.

Früher waren Teilnehmer des Rehasports überwiegend ältere sowie erkrankte Menschen. Dies hat sich jedoch im Verlauf der Jahre stark verändert. So gibt es viele neue (Präventions-)Kursangebote wie Demenz, Long-Covid oder Online-/Tele Rehasport. Folglich nehmen auch viele Kinder und (jüngere) Erwachsene am Rehasport teil.  

 

Was macht man beim Rehasport?

Was man beim Rehasport macht Übungen Training und Kurse Informationen für TeilnehmerBeim Rehasport nimmt man an einem passenden Gruppentraining teil, welches ein lizenzierter Rehasport Übungsleiter durchführt. Passend bedeutet die Zuteilung in eine bestimmte Gruppe, anhand der Indikation sowie Diagnose. Die gängigsten Rehasport Trainingsarten bzw. Übungen sind:

  1. Trocken- bzw. Wassergymnastik / Schwimmen
  2. Einfache Lauf-, Dehn- oder Aktivierungsübungen
  3. Viele Arten von Bewegungsspielen

Der Einsatz von „technischen Geräten“, wie z.B. Laufband, Arm-/Beinpresse oder Ergometer, ist dabei ausgeschlossen. Hingegen kommen häufig (Medizin-)Bälle, (Kurz-)Hanteln, (Fit,- Thera-)Bänder oder Matten zum Einsatz. Das Training selbst ist nicht sehr anstrengend. Final fördern die Übungen z.B. Kraft, Ausdauer, Koordination oder Selbstbewusstsein.

Mehr Informationen wie maximale Teilnehmerzahlen, Gruppengrößen oder Längeneinheiten, erfahren Sie auch in detaillierte Übersicht zu Kursangeboten.

 

Teilnahme Voraussetzungen für Rehasportler

Wer sich in ärztlicher Behandlung befindet und den Antrag 56 verschrieben bekommt, hat Anspruch auf eine Teilnahme am Rehabilitationssport. Des Weiteren hat man damit Anspruch auf die komplette Kostenübernahme durch die gesetzlichen sowie privaten Kostenträger.

Häufige Probleme

Eine Rehasport Verordnung bedeutet nicht automatisch, dass Sie den passenden Rehasport Anbieter in Ihrer Nähe finden. Oftmals müssen befindet sich die passende Einrichtung bzw. das passende Angebot weiter weg. Ein weiteres Problem ist, dass viele Standorte kein SEO-Marketing betreiben, weshalb auch im Internet nicht alle Angebote zu finden sind.

Die Lösung: Gewöhnlich kooperieren Ärzte mit Rehasport Anbietern oder kennen mehrere Einrichtungen. Des Weiteren finden Sie oftmals eine Anbieter-Übersicht bei auf den Webseiten der ansässigen Landesbehindertensportverbänden oder dem DBS. Dort können Sie ebenfalls anrufen und nach den passenden Kursen fragen.

 

7 wichtige Pflichten und Regeln

Rehasportler müssen sich an Pflichten sowie Regeln halten, um Ihren Anspruch auf eine (regelmäßige) Teilnahme aufrecht zu erhalten.

  1. Original Verordnung
    Bevor Sie mit dem Rehasport beginnen, müssen Sie die original Verordnung mitbringen.
  2. Dauer und Leistungsumfang
    Die Indikation beschreibt Dauer sowie Leistungsumfang – i.d.R. 6,12,18, 24 oder max. 36 Monate. Danach sind Folgeverordnungen nötig bzw. möglich.
  3. Feste Gruppen
    Sie trainieren in festen Gruppen zu festen Zeiten, womit keine spontanen bzw. sprunghaften Teilnahmen möglich sind.
  4. Fehlzeiten
    Krankheit, Urlaub oder (einmaliges) Versäumnis sind kein Problem. Regelmäßiges „Schwänzen“ bzw. Fehlen (z.B. Lustlosigkeit) kann zum Ausschluss führen.
  5. Kleidung
    Sie entscheiden selbst, was Sie zum Training anziehen. Standards sind Sportkleidung, (saubere) Sportschuhe und ein Handtuch.
  6. Unterschriftenliste / Teilnahmebestätigung
    Nach jeder Rehasport-Einheit müssen Sie Ihre Teilnahme mit Originalunterschrift auf der Liste der Übungsleitung nachweisen.
  7. Privatpatienten
    Als Privatpatient bezahlen Sie die Kosten zunächst vor Ort und reichen diese später bei Ihrer privaten Krankenkasse ein.

Den Rehasport Anbieter wechseln ist möglich!
Oftmals müssen Sie den Rehasport Anbieter wechseln bei beruflichen Gründen oder einem Umzug. Das ist kein Problem. Jedoch müssen Rehasportler den zuständigen Kostenträger darüber informieren. Diesbezüglich benötigt man Kopien der Originalverordnung sowie Nachweise der bisherigen Einheiten auf der Teilnahmebestätigung.

 

Der Unterschied von Rehasport und Funktionstraining

Rehabilitationssport und Funktionstraining stehen auf dem Formular 56 und sind beides ergänzende Maßnahmen zur Rehabilitation. Zudem werden beide Leistungen von den Gesetzlichen Kostenträgern bezahlt. Jedoch gibt es in den Inhalten der Maßnahmen Unterschiede.

Der wesentliche Unterschied von Rehasport und Funktionstraining: Rehasport, arbeitet mit den typischen Mitteln des Sports und Funktionstraining mit Mitteln der Krankengymnastik bzw. Ergotherapie. Zudem ist Funktionstraining, im Unterschied zum Rehasport, auf rheumatische Erkrankungen ausgelegt.

Weitere Unterschiede

  • Rehasport verbessert Ausdauer oder Koordination. Funktionstraining behandelt gezielt bestimmte Körperpartien wie Gelenke oder innere Organe.
  • Rehasport wird i.d.R. 18 Monate verschrieben und Funktionstraining 12 Monate
  • Ein Rehasport Training beträgt meistens 45 Minuten und Funktionstraining 15 Minuten (im Wasser) sowie 30min (im Trockenen)

Auch die zuständigen Verbände unterscheiden sich. So ist es bei Rehabilitationssport der Deutsche Behindertensportverband und bei Funktionstraining die Deutsche Rheumaliga.

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